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General-Anzeiger - 50000 Handgriffe pro Jahr gespart

Am 14./15. September 2019 erschien im Bonner General-Anzeiger ein Interview zwischen Axel Vogel und Eric Drissler, Geschäftsführer der ED Computer & Design GmbH und Co. KG, zum Thema Smart Home. Schwerpunktmäßig geht es um die Themen: Funktionen, Sicherheit, Einsparungen, Nachrüsten und die erforderlichen Investionen.

50 000 Handgriffe pro Jahr gespart

IT Experte Eric Drissler stellt in einem Fachvortrag auf der Bonner Immobilienmesse am 21. September die Möglichkeiten von Smart Home vor.

Die digitale Revolution hat auch dem so genannten Smart Home dem Weg bereitet. Salopp formuliert einem Haus, in dem sich dank vieler technischer Helferlein viele alltägliche Handgriffe und Überwachungsfunktionen in den eigenen vier Wänden steuern lassen - von der Heizung bis zum Rollladen. Was allerdings Smart Home genau leistet, und für welche Immobilienbesitzer sich die Technik eignet, darüber sind viele Verbraucher immer noch nicht hinreichend informiert, sagt Eric Drissler, Geschäftsführer der Firma ED Computer & Design mit Sitz in Köln. Er hat sich auf diese Technik spezialisiert.
Über Vorurteile und Möglichkeiten der Smart-Home-Technik sprach Axel Vogel mit Drissler. Letzterer hält auf der Bonner Immobilienmesse am Samstag, 21. September, um 11.45 Uhr im Telekom Dome einen Vortrag zum Thema. Die Messe öffnet ab 10 Uhr ihre Pforten.

Interview:

Herr Drissler, viele Hausbesitzer können sich unter Smart Home immer noch wenig vorstellen.
Eric Drissler: Das stimmt. Smart Home ist ein Oberbegriff für technische Systeme mit entsprechender Logik, die in Gebäuden eingesetzt werden. Es geht um die Bereich Sicherheit, ebenso wie um Beschattung, Licht, Multimedia, Klima, Heizung und Energiemanagement. Ziel ist es, die Lebensqualität und den Komfortfaktor für die Bewohner zu erhöhen.

Mit welchen Fehleinschätzungen werden Sie immer wieder konfrontiert?
Drissler: (lacht) Etwa, dass es immer einer App auf einem Smartphone oder Handy bedarf, um seine Immobilie zu steuern. Natürlich ist das grundsätzlich möglich und ein zentrales Tablett macht ebenfalls Sinn. Aber grundsätzlich geht es ja um den Komfort, also soll das System „mitdenken“ und vieles alleine regeln.  Ein weiterer Punkt ist: Viele Hausbesitzer befürchten, dass ihre Wände aufstemmt werden müssen, um die Technik zu installieren. Richtig ist: Im Neubau arbeitet man sicherlich vorrangig mit Kabeln, das meiste geht aber auch per Funk und das ist auch die erste Wahl für das Nachrüsten. Daher müssen in dem Fall auch keine beziehungsweise kaum Wände aufgestemmt werden.

Was kann denn Smart Home konkret leisten?
Drissler: Wenn ein System richtig installiert und programmiert ist, erledigen sich die meisten Aufgaben quasi von selbst. Dies spart im Jahr mehr als 50.000 Handgriffe und damit den Bewohnern der Immobilie viel Zeit. Realisiert wird diese Einsparung durch automatisierte Abläufe und Logik sowie mittels fernsteuerbarer Geräte.

Stichwort „Sparen“. Lasen sich mit Smart Home Verbrauchskosten senken?
Drissler: Das ist ein wichtiger Aspekt. Mittlerweile lassen sich Gebäude „so smart“ herrichten, dass ein Haus oder ein Wohnung regelrecht „mitdenkt“. So kennt es seine Standortdaten und Himmelsausrichtung und kann etwa selbstständig rechtzeitig für Beschattung sorgen. Durch in jedem Raum montierte Präsenzmelder, die nicht nur Bewegung erkennen, sondern auch Helligkeit, wird die Beleuchtung bei Bedarf ein- oder ausgeschaltet. Dank der Melder und Sensoren weiß das System, wann es Raumtemperaturen absenken darf und wann wieder angefahren werden muss. Die Energieeffizienz wird zusätzlich zur LED-Technik unterstützt, indem sich beispielsweise die Stellantriebe der Fußbodenheizung abschalten, wenn entsprechende Fenster geöffnet werden. Aber auch unnötige Standby-Verbraucher lassen sich mit Funksteckdosen integrieren und ausschalten.

Muss ein Benutzer Angst „haben“, dass die Technik das letzte Wort hat?
Drissler: Nein auf keinen Fall. Eine Steuerung kann der Hausbewohner jederzeit selber wieder übernehmen, und das nicht nur vom Computer, Smartphone oder Tablett aus – sondern auch ganz klassisch via Taster, ein Bedienelement, das durch Drücken einen Stromkreis oder einen Prozess aktiviert – wie etwa bei einem Lichtschalter.

Oft werden Produktlösungen beworben wie etwa fernsteuerbare Heizungsventile, die sich per WLAN in die Haustechnik integrieren lassen. Wie sinnvoll sind solche Geräte?  
Drissler: Diese Systeme haben den Charme, dass sie auch für den Laien relativ einfach zu handhaben sind, und sich mit vergleichsweise geringem Aufwand und Kosten irgendwo „zwischenschalten“ lassen. Die Geräte kommunizieren dann über das vorhandene WLAN mit einem zentralen, vom Anbieter bereitgestellten, Server in der Cloud und lassen sich über das Internet fernsteuern. Solche Lösungen bringen aber entscheidende Nachteile mit sich. Hier kann der Anbieter genau das Verhalten ihrer Nutzung sehen; sie funktionieren nur, wenn die Internetverbindung besteht und es lassen sich meist nur Lösungen von diesem Anbieter integrieren. Ich kann Verbrauchern daher nur raten: Eine Smart Home-Lösung sollte auch ohne eine Internetverbindung funktionieren. Außerdem sollte sie so flexibel ausgelegt sein, dass sich möglichst auch viele Produkte anderer Hersteller integrieren lassen und zudem bereits vorhandene Systeme.

Eignet sich die Technik auch zur Nachrüstung in einem Altbau?
Drissler: Auf jeden Fall. In Bestandsimmobilen wird das oftmals auf der Basis von Funktechnologie umgesetzt. Hierfür gibt es von vielen Anbietern die passenden Lösungen. In Neubauten finden hingegen Systeme auf Kabelbasis Anwendung.

Mit welchen ungefähren Kosten muss ein durchschnittlicher Einfamilienhausbesitzer rechnen, der etwa seine Heizung, seine Beleuchtung und seine Rollos umrüsten will?
Drissler: Die Frage höre ich immer wieder, sie ist aber nicht pauschal zu beantworten, denn das hängt von so vielen Faktoren ab. Die Erfahrung zeigt, dass man für circa 5000 Euro allerhand Smart machen kann. Das Positive ist ja, dass das System wachsen kann. Man kann also für ein wenig Geld einsteigen und dann Zug um Zug nach Budget erweitern.


Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Quelle: General-Anzeiger 14./15. September 2019